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Von hier an lebensgefährlich: Ende des Rad/Gehwegs an der L 306 zwischen Gummersbach- Herreshagen und Scheideweg (Bild: Seb Schäfer)
Die Zunahme des Radverkehrs auch auf den oberbergischen Straßen ist augenfällig. Zum Einen haben E-Bikes unserer Mittelgebirgslandschaft viel von ihrem Schrecken genommen, zum Anderen haben auch die Coronajahre, steigende Tankkosten und bewusste Entscheidungen für eine klimafreundliche Mobilität deutlich mehr Menschen auf's Fahrrad gebracht. Und nicht zuletzt: Radfahren macht Spaß, ist gesund und zu einem wichtigen Freizeitsport geworden.
Dafür muss jetzt aber auch die Infrastruktur angepasst und ausgebaut werden. Die sehr gut genutzten Bahntrassen- Radwege zeigen, was die Radfahrenden wollen und brauchen: separat geführte und ausreichend breite Radwege. Im Fahrrad- und Nahmobilitätgesetz für NRW ist als Ziel eine Verdoppelung des Radanteils am Verkehrsaufkommen auf 30% formuliert. Das wird mit dem vorhandenen Radwegenetz nicht erreicht werden können, denn Radfahren braucht für eine hohe Akzeptanz vor allem ein gutes Sicherheitsgefühl. Die Realität sieht bei uns anders aus: Rad/Gehwege enden plötzlich, die Beschilderung ist verwirrend. Viele Teilstrecken von Bundes- und Landstraßen sind ohne begleitende Radwege angelegt, auf den meisten Kreis- und Gemeindestraßen sind Radfahrer:innen im Verkehr einem hohen Risiko für Leben und Gesundheit ausgesetzt. Das muss sich schnell ändern!
Wir fordern deshalb zusammen mit den Verbänden wie ADFC und VCD eine grundlegende Überarbeitung der Straßenverkehrsordnung nach dem Vorbild der skandinavischen Länder oder auch Großbrittaniens. Während in Deutschand alles auf einen möglichst flüssigen und schnellen Autoverkehr ausgerichtet ist, sind dort die schwächeren Verkehrsteilnehmer besonders geschützt: Fußgänger:innen und Radfahrer:innen haben dort stärkere Rechte als der motorisierte Verkehr. Offensichtlich reicht dafür im deutschen Verkehrsalltag die in § 1 StVO gebotene gegenseitige Rücksichtnahme nicht aus. Die Vision Zero sollte auch unser erstes Ziel sein: NULL Tote im Radverkehr! Neben einem Tempolimit von 30 Km/h in Innenstädten muss auch endlich Schluss sein mit der verhängnisvollen Praxis, Gefahrenstellen erst dann zu entschärfen, wenn die Gefährdung durch eine Häufung von Unfällen nachgewiesen werden kann. Hier muss unbedingt schon vorbeugend gehandelt werden können!
In NRW muss sich der für die Unterhaltung und den Bau von Bundes- und Landstraßen zuständige Landesbetrieb wandeln und mit ausreichend Mitteln und Personal für die Planung auch von Fahrradinfrastruktur ausgestattet werden. Aus Straßen.NRW muss Mobilität.NRW werden. Und für Oberberg wollen wir endlich ein ambitioniertes Radinfrastrukturprogramm, das nicht nur Radrouten ausweist, sondern auch die fehlenden Radwegestücke baut und ergänzt.
Wir wollen mehr davon: Neubau eines Radweges an der L 302 zwischen Wipperfürth- Friedrichsthal und Dohrgaul (Bild: Seb Schäfer)
Die Erwartungen an die Bundes- und die neue Landesregierung sind also hoch. Mit grüner Beteiligung auf beiden Ebenen müssen die kommenden Jahre zu einem starken Ausbauschub genutzt werden: Für sichere Radwege auch in Oberberg!
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