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Der Wald der Zukunft

Am vergangenen Sonntag hieß es „Wanderschuhe an“. Jutta Velte, ehemalige Landtagsabgeordnete für Remscheid/Radevormwald, war zu Besuch in Nümbrecht. Sie stammt aus einer Familie von Waldbauern und ist Mitbegründerin der „Waldgenossenschaft Remscheid“. Waldgenossenschaft?

In Nümbrecht sind rund 80 Prozent des Waldes in Privatbesitz. Privatwald ist oft sehr kleinteilig, denn Grundbesitz wird über Generationen hinweg vererbt und zerstückelt. Solchen Erben von Kleinparzellen fällt der Erhalt und die Pflege des Waldes schwer. Es fehlt die Zeit und es mangelt an Wirtschaftlichkeit. Viele Forstbetriebsgemeinschaften kämpfen ebenfalls mit diesen Problemen.

Traurig, wenn dann private Waldflächen an Investoren veräußert werden. Gerade jetzt, nachdem der Borkenkäfer die Fichten zerstört hat und Wald günstig zu erwerben ist, findet “Landgrabbing” auch in Oberbergischen Wäldern statt. Schon vor dem Borkenkäfer war das leider zu bemerken: Plötzlich sind große Areale gerodet, das Holz abgefahren und die Waldwege ruiniert. Nach den Schäden der letzen Jahre ist der Wald billig zu haben. Ein Anlass zum Handeln.

Marc Zimmermann mit Jutta Velte (Bild: Seb Schäfer)

Marc Zimmermann mit Jutta Velte (Bild: Seb Schäfer)

„Was einer nicht schafft, das vermögen viele!“, dachte sich eine Gruppe Bürger*innen in und um Remscheid und entwickelte die Idee, kleine Waldstücke von Privatleuten als Genossenschaft anzukaufen, zu schützen und letztlich auch naturnah zu nutzen.

Am Anfang stand eine Waldgenossenschaft - ohne einen einzigen Baum im Bestand. Für eine Einlage von 500 Euro oder sogar als Sparbuch-Variante wurde schließlich gemeinsam Wald erworben. Jede:r Genosse:in erlangt anteilsmäßig Besitz über den Genossenschaftswald. So manche ließen auch den eigenen Kleinwald bewerten und brachten ihn als Einlage in die Genossenschaft ein. Viele Menschen finden die Vorstellung verlockend, selbst mit einem Stück Wald verbunden zu sein. So entsteht in diesem Rahmen eine Art Solidarische Waldwirtschaft, ähnlich der Idee der SoLaWis – quasi eine SoWaWi.

Die Genoss:innen kommen aus dem Ort, der Region oder auch aus anderen Ländern - manche Walderben leben inzwischen in Übersee. Größere Anleger können sich selbstverständlich ebenfalls beteiligen, doch auch für sie gilt das alte Genossenschaftsprinzip: ein Mitglied, eine Stimme. Menschen, die hier leben und Anteile kaufen, verstehen ihre Mitgliedschaft auch zudem Bürgerengagement für die Region. Sogar Geschenkgutscheine werden pädagogisch sinnvoll von den Großeltern an die Enkel verschenkt.

Wald der Zukunft: Mischwald mit vielen Baumarten unterschiedlichen Alters (Bild: Seb Schäfer)
Der Wald der Zukunft: Mischwald mit vielen Baumarten unterschiedlichen Alters (Bild: Seb Schäfer)

Auch das Kapital spielt eine Rolle: Etwa ein bis drei Prozent Rendite können die Genoss:innen aus der Bewirtschaftung des Waldes nach den Kriterien der “Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft” (ANW) erwarten. Zehn Prozent der Waldfläche bleiben jedoch aus ökologischen Aspekten unberührt, so bestimmt es die Satzung. Das Ziel dabei ist, auf diesen Flächen eine Art heimischen Urwald mit seiner ganzen Artenvielfalt gedeihen zu lassen. In den übrigen Wäldern wird naturnahe Waldwirtschaft betrieben. Das heißt, es wird Holz geschlagen und verkauft, aber nicht mit Kahlschlägen und schwersten Maschinen. Geerntet werden nur einzelne alte Bäume. Damit wird für eine natürliche Verjüngung des Waldes gesorgt, Fichten-Monokulturen gibt es nicht.

Klar ist auch: der Wald der Zukunft muss bewirtschaftet werden, nur eben anders. Wir brauchen den Wald als Lieferant von nachwachsenden Baustoffen, aber auch mit allen seinen Ökosystemleistungen. Wälder werden nicht automatisch gesunde Ökosysteme, nur weil man sie in Ruhe lässt.

 



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