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Tülay Durdu im Gespräch mit:

Bernd Krämer, Ökolandwirt und Windmüller aus Marienheide

In Marienheide- Börlinghausen zeigt ein Landwirt, wie klimaneutrale Landwirtschaft aussieht. Tülay Durdu und Vertreter*innen von GRÜNEN und SPD lassen sich informieren.

Bernd Krämer ist bescheiden: „Wir fanden das gut und hatten Spaß an Bio und Windkraft. Deshalb haben wir das dann gemacht.“ So beschreibt er die Entwicklung auf dem Aussiedlerhof in Börlinghausen. Der Milchviehbetrieb mit 70 Kühen hatte schon 15 Jahre lang extensiv ohne Mineraldünger und Pestizide gewirtschaftet, bevor er dann 2016 die Umstellung zum Ökolandbau begann. Ausschlaggebend war die Möglichkeit, die Milch über eine Biomolkerei zu vermarkten. So erzielt seine Bioland-Milch jetzt einen Preis von gut 50 Cent, und damit liegt er 60% über dem konventionellen Erzeugerpreis. So kommt er in normalen Jahren gut zurecht, aber die letzten 3 Jahre waren alles andere als normal. Die Dürre hat auch die Futterernte auf seinem Hof deutlich reduziert, der Zukauf von Biofutter ist teuer. Deshalb ist Krämer froh, zwei weitere Standbeine zu haben. Zum einen hatte schon sein Vater mit der Haltung von Pensionspferden begonnen, besonders aber ist die Erzeugung von Energie seit 1998 immer wichtiger worden.

 

Damals errichtete Bernd Krämer die erste Windkraftanlage rund 200 m von seinem Hof entfernt. Die Enercon E40 hat eine Nennleistung von 500 kw und produziert jährlich rund 500.000 kWh Strom. Tülay Durdu überzeugte sich am Fuß der Anlage mit eigenen Ohren von der Geräuschentwicklung des Rotors. „Die Flügel kann man hier deutlich hören, aber ich empfinde das nicht als sehr laut. Dieses rhythmische Windgeräusch würde mich nicht besonders stören,“ meint sie. „Aber das ist ja für Jeden unterschiedlich. In größerer Entfernung hätte ich aber keine Bedenken wegen des Lärms.“ In 800 m Entfernung dreht sich ein zweiter Rotor auf dem Dannenberg. Diese etwas größere Windturbine ist durch den besseren Standort noch deutlich produktiver und speist jährlich etwa 800.000 kWh CO2-freien Strom ins Netz ein. Das Besondere an ihr: die Anlage wurde als Bürgerwindrad errichtet. 36 Anteilseigner stellten das Stammkapital der Bürgerwind Dannenberg GmbH bereit. Hier gab es anfangs durchaus Proteste aus der Nachbarschaft, die aber ausgeräumt werden konnten.

Neben der Windenergie erzeugen auf Krämers Hof noch 3 Photovoltaikanlagen auf Stall und Scheune Strom. So kommt der Betrieb auf eine Gesamtleistung von rund 1.500 Megawattstunden, die jährlich ins öffentliche Netz eingespeist werden. Damit können etwa 375 Haushalte mit Strom versorgt werden. Der in Börlinghausen produzierte Windstrom kann als „Heimatstrom“ über den örtlichen Energieversorger bezogen werden, die Aggerenergie hat dazu einen Vertrag mit Bernd Krämer geschlossen. Aber er gab Tülay Durdu auch ein Problem mit auf den Weg: es muss eine gute Lösung für Altanlagen wie diese gefunden werden. Denn die Anlage fällt nach 20 Jahren aus der gesetzlich garantierten Einspeisevergütung, der Windstrom muss dann an der Strombörse in Leipzig verkauft werden. Der dort erzielte Preis deckt aber nicht die Unterhaltungskosten. Eigentlich müsste man dann die Anlage abbauen- und das, obwohl ihr ein Gutachter die Sicherheit erst vor kurzem attestiert hat und sie noch etliche Jahre weiter sauberen Strom erzeugen kann. Eine andere Möglichkeit wäre das „Repowering“. So bezeichnet man den Austausch älterer Windkraftanlagen durch neue mit höherer Leistung. „Warum nicht“, sagt Bernd Krämer und lacht.

Mit diesem Konzept vermeidet der Ökohof durch die Nutzung regenerativer Energiequellen rund 600 to CO2/ Jahr im Vergleich zum aktuellen Strommix. Sein Dauergrünland speichert zudem bis zu 5 to CO2 je ha. Mit dieser Wirtschaftsweise werden also mehr Klimagase kompensiert, als durch die Bewirtschaftung entstehen. Der Weidegang für die Kühe und eine Hackschnitzelheizung machen dann den nachhaltigen Ansatz komplett.

So sieht zukunftsfähige Landwirtschaft in Oberberg aus!

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