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Melanie Raabe im Krawinkelsaal

Stargast war die Bestsellerautorin bei der Lesung, zu der Jürgen Körber als Kandidat der kommenden Landtagswahl zusammen mit dem OV von Bündnis90/Die Grünen in Bergneustadt geladen hatte. Als langjährige Kollegen und Freunde hatten sich Melanie Raabe und Jörn Wollenweber spontan zu diesem Freundschaftsdienst bereit erklärt und auch ein absolut hörenswertes Programm zusammengestellt.
Den begeisterten Zuhörern servierte die Autorin zum Auftakt Appetithäppchen aus ihrem neuesten Thriller „Die Wahrheit“. Anschließend inszenierte Jörn Wollenweber in gewohnter Perfektion einen Text aus dem Zeit Magazin von Dirk Gieselmann.

Ob der Besuch in einem angesagten „Superfood“ - Tempel, das Schlürfen von Smoothies in seltsamen Farben und der Verzehr von entgiftenden Speisen tatsächlich zur Steigerung der Lebenslust führt, mochten die erheiterten Zuhörer ebenso wenig teilen wie der arg strapazierte Autor. Allerdings bot er einen guten Einstieg in die Frage, welche Ernährung den Untergang unseres Planeten aufhalten könne: Superfood um jeden Preis oder vielleicht doch besser biologisch/regional/saisonal?
Auch wenn die Szenerie grotesk überzeichnet ist, die Paul Bokowski in „Der letzte macht das Licht aus“ für das Jahr 2027 entwarf – so manchem blieb am Ende das Kichern im Halse stecken. Zu realistisch erschien die Situation, dass nach dem Untergang Hollands nur noch die radikale künstliche Verschattung der Sonne eine weitere Erwärmung der Erde aufhalten könne.
Jürgen Körber folgte mit einer „Anleitung zum Glücklichsein“ von Josef Beuys. Sie enthalte einiges, was auch jedem Politiker zu empfehlen sei: „Schlangen beobachten“ statt sie in die Schubladen mit der Aufschrift „Giftig und Igitt“ zu stopfen, öfter mal „Ja“ sagen zu Dingen, die zunächst „unmöglich“ erscheinen, zu lieben statt „verantwortlich zu sein“ und vor allem: ein Kind zu bleiben, die Freude am Spiel und am Traum zu pflegen.


Melanie Raabe beschloss die Lesung mit einem anrührenden persönlichen Brief an den „Speedie Conzalez auf dem Fahrrad“, kämpferisch, extrem gutmütig, was man aber nicht sofort bemerke, absolut liebenswert, wenn auch nicht von jedem geliebt. Mit „un-glaub-licher Spannung“ hatte sie dem Anblick seines Outfits entgegengefiebert. Schließlich hatte sie sich an die schrecklichsten Faux-pas in seinem Zusammenhang gewöhnen müssen -  wie alle. Ihre Erwartung wurde enttäuscht. Der Herr Landtagskandidat kann auch anders!

Jazz vom Feinsten boten die Brüder Yannic und Kevin Hürholz mit Saxophon und Gitarre an diesem Abend, der in lockeren Gesprächen bei einem Imbiss ausklang (Kornelia Raabe und Axel Krieger) Die erfreuten Gäste unter ihnen Bürgermeister Wilfried Holberg waren sich einig: Diese Veranstaltung hätte noch mehr Zuhörer verdient.

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