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Oberbergische Kommunen verschlafen die Reservierung von .eu-Domains

In einer Pressemitteilung nimmt der Sprecher des grünen Kreisverbandes, René Bongartz, Stellung:
"Wir gehen davon aus, dass die Gemeinden im Kreisgebiet ihre Interessen auch europaweit bekannt machen sollten", so René Bongartz, Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Oberberg. Bongartz weiter: "Tourismus und die Vermarktung von Gewerbegebieten sind nur zwei Themen, die von internationaler Bedeutung sind".

Er spielt damit auf die Vergabe europäischer Internetadressen am vergangenen Freitag an - schon im letzten Herbst waren europaweit alle Städte und Gemeinden aufgerufen worden, ihre Namensrechte geltend zu machen, bevor die entsprechenden Domains am 7. April an beliebige Interessenten vergeben wurden.

Doch lediglich Lindlar, Radevormwald und Waldbröl meldeten ihre Rechte an. Zu Gummersbach.eu und Reichshof.eu sind aktuell noch Prüfverfahren anhängig, die aber sehr wahrscheinlich prositiv beschieden werden. Dabei hatte Reichshof eine erste Nachweisfrist verstreichen lassen, im Anschluss jedoch noch rechtzeitig reagiert.

Laut EURid, der Vergabestelle für EU-Internetadressen verhält es sich hinsichtlich Bergneustadt.eu ähnlich - doch wurden seitens der Gemeinde bis heute nicht die erforderlichen Unterlagen eingereicht. Bei den verbleibenden Gemeinden sehen die Oberberger Grünen jedoch schwere Versäumnisse. Hückeswagen und Wipperfürth haben bis heute keinen Antrag auf Zuteilung ihrer Adressen gestellt, zugleich hat es auch niemand sonst gewagt, den Gemeinden ihre Domains streitig zu machen.

"Hier sollte schnellstens reagiert werden, denn sonst kann es zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten kommen", so Grünen-Sprecher René Bongartz. Tragischer sieht er die Situationen für Wiehl, Morsbach und Engelskirchen. Die passenden Adressen mit EU-Endung gingen an Privatpersonen gleichen Nachnamens. Bongartz: "Hier gab es in der Vergangenheit schon Fälle wie Krupp.de, in dem die Firma Thyssen-Krupp einem Herrn Wolfgang Krupp nicht dazu zwingen konnte, ihr die Adresse zu überlassen".

Der Grünen-Sprecher, beruflich Softwareentwickler und fachkundig in Sachen Internet, erkennt jedoch noch zwei schlimmere Fälle: "Nümbrecht und Marienheide dürfen wohl nicht so schnell hoffen, europäisch im Internet vertreten zu sein. Nuembrecht.eu und Marienheide.eu wurden von einem zweifelhaften Herrn aus Zypern registriert.

Die Adressen von dem zu bekommen", so Bongartz, "wird mindestens teuere Verfahren vor dem von der Europäischen Union beauftragten tschechischen Gerichtshof erforderlich machen. Und wenn jener Herr Constantinou bis dahin mit Klagen von anderen Geschädigten überzogen wird, ist er bald pleite – dann bekommen Marienheide und Nümbrecht zwar ihre Adressen, bleiben aber auf einigen tausend Euro Kosten sitzen".

Bündnis 90/Die Grünen halten das Vorgehen der nun adressenlosen Gemeinden für grob fahrlässig. "Haben wir nicht schon genügend Schwierigkeiten bei der Vermarktung unserer Region?" fragen sie provokativ. "Haben wir es nicht nötig, uns um internationale Investoren in unseren Gewerbegebieten zu kümmern? Wozu leisten sich Kreis und Gemeinden denn eine eigene Wirtschaftsförderung, wenn solche grundlegenden Vermarktungswege nicht beschritten werden?"

René Bongartz Sprecher Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Oberberg

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